2,5 % der Deutschen hat eine Psoriasis
(der Haut)

Prävalenz der Psoriasis-Arthritis

  • 20% der Psoriasis-Patienten
    (Andere Studie: Bis zu 30 % der Patienten mit Psoriasis haben eine nicht diagnostizierte Arthritis)
  • Frauen : Männer = 1:1
  • Manifestationsalter 30. – 50. LJ
  • Meist Psoriasis vor Arthritis, aber bei ca. 15 % zuerst Arthritis
  • In Psoriasis-Kohorte pro Jahr 2 % mit neuer Arthritis

Pathogenese

Auf dem Boden genetischer Veranlagung kommt es bei Auftreten verschiedenen immunologischen oder biomechanischen Stressfaktoren zu einer erhöhten Expression vovn IL-23. Dies führt zu einer Aktivierung von Th17-Zellen und Ausschüttung von IL-17A in betroffenen Geweben (Haut/ Nägel, Gelenke, Sehnen/ Enthesien (s.u.))

Einordnung

Nach neuer Nomenklatur stellt die Psoriasis – Arthritis eine Form der Spondyloarthritis (axial oder peripher) dar.

Manifestationen der Psoraiss-Arthritis (PsA)

Diagnose

Es wurden 2006 Klassifikationskriterien erstellt. Diese sogenannte CASPAR-Kriterien werden üblicherweise auch zur Diagnose verwendet:

Voraussetzung: Entzündliche artikuläre Erkrankung (Gelenke, Wirbelsäule,

Muskel- und Sehnenansätze) mit ≥ 3 Punkten von:

1. Nachweis einer Psoriasis
Bestehende Psoriasis (2 Punkte)
Anamnestisch bekannte Psoriasis (1 Punkt)
Positive Familienanamnese für Psoriasis
(erst- oder zweitgradige Verwandtschaft)
(1 Punkt)
Positive Familienanamnese für Psoriasis
(erst- oder zweitgradige Verwandtschaft)
(1 Punkt)
2. Psoriatische Nagelbeteiligung (1 Punkt)
Tüpfelung, Onycholyse, Hyperkeratose
3. negativer RF (1 Punkt)
4. Daktylitis
Bestehende Daktylitis (Finger oder Zeh) (1 Punkt)
Anamnestisch Daktylitis (1 Punkt)
5. Radiografische Nachweise einer juxtaartikulären
Knochenneubildung (ausgenommen jedoch Osteophytenbildung) auf Röntgenleeraufnahmen der Hand oder des Fußes
(1 Punkt)

Therapie

Die Expertengruppe GRAPPA veröffentlichte 2016 ein update zu Therapieempfehlungen, die im Wesentlichen von der EULAR (European League Against Rheumatism) übernommen werden. Diese stellt das Erreichen einer möglichst geringen Krankheitsaktivität bzw. eines Zustandes der Remission in allen Domänen der PsA als oberstes Therapieziel dar. Darüber hinaus sollen die körperliche Funktion und Lebensqualität verbessert und der strukturelle Schaden so gering wie möglich gehalten werden.

Minimale Krankheitsaktivitäts-Kriterien

  • Anzahl der durchschmerzhaften Gelenke ≤1
  • Anzahl der geschwollenen Gelenke ≤ 1
  • PASI ≤ 1
  • Schmerzen nach Patientenangaben anhand einer visuellen Analogskala (VAS) ≤ 15
  • Krankheitsaktivität nach Patientenangabe anhand einer visuellen Analogskala (VAS) ≤ 20
  • Health Assessment Questionaire Disabilitiy Index (HAQ-DI) ≤ 0,5
  • Schmerzhafte Enthesitiden ≤ 1

Die dargestellten Therapie-Algorithmen teilen sich nach Domänen (Manifestationsorte) auf. Klassische Basistherapeutika (cs-DMARDs) wie MTX, Sulfasalazin oder Leflunomid stellen nur bei der peripheren Arthritis die erste Therapiestufe dar. Danach bzw. in den anderen Domänen mit Beteiligung des Bewegungsapparates haben TNF-alpha-Blocker den gleichen Stellenwert wie Anti-Zytokine (IL-12/23-AK, IL-17AK oder ein PDE4-Inhibitor (außer bei rein axialer Manifestation). Die jüngste Zulassung des ts-DMARDs (small molecules) Tofacitinib ist noch nicht berücksichtigt.

Therapie-Algorithmus nach GRAPPA 2016
(aus Arthritis and Rheumatiology 68,5, May 2016, pp 1060-1071)

(Anm.: das ts-DMARD („JAK-Kinasehemmer“) Tofacitinib erhielt 2018 eine Zulassung und ist noch nicht aufgeführt)

Aktivitätsmessung / Monitoring der Aktivität

Haut: PASI

Rheumatologisch:     

  • DAS28: überwiegend peripherer Gelenkbefall
  • BASDAI:             überwiegend Achsenskelett-Befall
  • FFbH/ HAQ:             Funktion

 

Dr. Ino K. Gao
Internist/ Rheumatologie, Osteologe DVO<
Schwerpunktpraxis Rheumatologie, Heidelberg

Kontakt

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