Die Osteoporose – Schwund des Knochengewebes

Osteoporose ist eine Knochenerkrankung mit einem Verlust an Knochenmasse. Dies führt zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit, das heißt die Knochen können bereits bei geringster Belastung brechen (z.B. beim Heben oder leichten Stürzen).

Knochenbrüche können nicht nur schmerzhaft sein, sondern zu bleibenden Behinderungen führen. Sind bereits Frakturen als Folge der Osteoporose aufgetreten, liegt eine manifeste Osteoporose vor.

 

Ursache

Die Knochen werden ständig auf-, um- und wieder abgebaut. Bis etwa dem 30. Lebensjahr überwiegt der Aufbau, spätestens ab dem 40. Lebensjahr der Abbau. Ein verstärkter Abbau charakterisiert die Osteoporose. Es gibt vielfältige Ursachen, die zu der Erkrankung führen. Dies sind nicht nur Alter, familiäre Anlagen, Grunderkrankungen Nebenwirkungen von Medikamenten, sondern auch Lebensweise (Rauchen, fehlender Sport) und Ernährung. Die Risiken werden von Ihrem Arzt abgefragt bzw. abgeklärt, um festzulegen, ob und wie Sie behandelt werden müssen.

Der Östrogenmangel, der mit dem Klimakterium der Frau beginnt, ist die häufigste Ursache der Osteoporose. Auch bei Männern führt der altersbedingt zunehmende Testesteronmangel zum Knochenmasseverlust.

Rheumatische Erkrankungen sind in erster Linie entzündliche Systemerkrankungen, die einen schnelleren Knochenabbau fördern können. Dies ist insbesondere für die Rheumatoide Arthritis, die Spondyloarthritiden und den systemischen Lupus erythematodes bereits erwiesen. Zusätzlich stellt die Behandlung mit „Cortison“ den größten Risikofaktoren im Sinne medikamentöser Nebenwirkungen dar.

Diagnose

Die Diagnose einer behandlungswürdigen Osteoporose erfolgt daher aus Befragung, körperlicher Untersuchung, eventuell (bei Verdacht) Blutentnahme und einer Knochendichtemessung. Zur Knochendichtemessung hat sich wissenschaftlich nur die Dual-X-Ray Absorbtiometrie (DXA-Verfahren) durchgesetzt, die in großen Studien angewandt wurde

 

Behandlung

Es muss unterschieden werden zwischen Vorbeugung und medikamentöser Therapie. Die Vorbeuge-Maßnahmen sollten auch dann durchgeführt werden, wenn schon eine Osteoporose-Therapie angezeigt ist.

 

Vorbeugung

  • Regelmäßige sportliche Aktivität mit Muskelkräftigung (vorzugsweise im Freien)
  • Richtige Ernährung

Ernährung

Im Verlauf des ganzen Lebens ist die Calcium-Zufuhr wichtig. Die wichtigsten Calciumlieferanten sind Milch und Milchprodukte, calciumreiche Mineralwässer sowie grüne Gemüse (Grünkohl, Brokkoli, Lauch). (siehe hierzu Tabelle). Die empfohlene Calcium-Zufuhr beträgt 1000 mg pro Tag, Nahrungsmitteleinfuhr eingerechnet.

Für einen gesunden Knochen ist auch Vitamin D von großer Bedeutung. Es ist vor allem in Seefisch enthalten, wird aber auch (im Sommer)in unserer Haut durch den Einfluss der Sonne (UV-Licht) gebildet. Die empfohlene Vitamin D- Dosis beträgt 800 -1000 Einheiten pro Tag (1 µg entspricht 40 Einheiten).

 

Medikamentöse Therapie

Die zur Verfügung stehenden medikamentösen Therapien mit hohem Empfehlungsgrad haben in den letzten Jahren zugenommen. Neben oralen und intravenösen Bisphosphonaten wie Alendronat, Risedronat, Ibandronat und Zolendronat sowie dem Antikörper gegen intrazelluläre Botenstoffe wie Denusomab mit hemmender Wirkung auf den Knochenabbau stehen auch Substanzen mit knochenaufbauender Wirkung wie Östrogene und Substanzen mit selektiv östrogen-ähnlicher Wirkung (z.B. Raloxifen), Parathormon-Analoga (z.B. Teriparatid)  sowie Sklerostin-Antikörper (Romosozumab) zur Verfügung. Welche dieser Substanzen, wenn eine Therapie indiziert ist, für Sie in Frage kommt, wird Ihnen Ihr Arzt erklären.

Weiterführende Information für Patienten

www.osteoporose-deutschland.de
www.dv-osteologie.org

Dr. Ino K. Gao
Internist/ Rheumatologie, Osteologe DVO
Schwerpunktpraxis Rheumatologie, Heidelberg

Calcium-Gehalt in Lebensmitteln

Calcium-Anteil in mg (bezogen auf den essbaren Anteil von 100 g eingekaufter Ware)

Äpfel 7 Majoran 2500
Apfelsinen 30 Mandarinen 33
Aprikosen 16 Mandeln 250
Margarine 12
Basilikum 2070 Marmelade 10
Bier (dunkel) 3 Marzipan 43
Bier (hell) 4 Milch (Magermilch) 125
Birnen 10 Milch (Vollmilch) 120
Blumenkohl 20 Milchpulver 920
Bohnen (weiß) 105 Möhren 40
Bratwurst 8 Mortadella 40
Brokkoli 105
Brombeeren 45 Nudeln 25
Brombeersaft 40
Brötchen 25 Oliven 61
Brunnenkresse 151 Orangen 40
Butter 13 Orangensaft 11
Buttermilch 110
Parmesankäse 1290
Camembert (30% Fett i.Tr.) 600 Petersilie 245
Champignons 8 Pfirsiche 8
Chips 40 Pflaumen 14
Corned Beef 35 Pommes frites (erhitzt) 9
Pudding Pulver 115
Datteln (getrocknet) 65 Pute 25
Dillkaut 1170
Dosenwürstchen 10 Quark (20% Fett i.Tr.) 85
Emmentaler (45% Fett i.Tr.) 1020 Rehfleisch 18
Endiviensalat 55 Reis (Vollreis) 25
Ente 11 Rhabarber 50
Erbsen (getrocknet) 50 Rindfleisch 4
Erdbeeren 25 Rindfleischkonserven 14
Estragon 1300 Roggenvollkornbrot 30
Rosenkohl 30
Feigen 55 Rosinen 30
Fleischwurst 9 Rosmarin 1470
Rotbarschfilet 20
Gans 8
Grapefruits 18 Salami 35
Grünkohl 210 Salbei 1770
Salzhering 110
Hackfleisch 8 Sauerkraut 50
Hähnchen 8 Schinken (gekocht) 15
Haferflocken 55 Schinken (roh) 10
Hasenfleisch 10 Schlagsahne (30% Fett) 80
Haselnüsse 225 Schmelzkäse (halbfett) 545
Heringsfilet 35 Schnittlauch 130
Himbeeren 40 Schokolade 215
Hühnerei 55 Schweinefleisch 3
Seelachsfilet 14
Joghurt 145 Sellerie 70
Johannisbeeren rot 30 Sojabohnen 255
Johannisbeeren, schwarz 45 Spaghetti 25
Speck, durchwachsen 9
Kabeljaufilet 25 Speisequark (mager) 85
Käse (Frischkäse) 60% Fett i.Tr. 80 Spinat 125
Käse (Hartkäse) 30% Fett i.Tr. 820
Käse (Magerkäse) unter 10% Fett i.Tr. 125 Thunfisch 40
Kakaopulver 115 Thymian 2070
Kalbfleisch 13 Tomaten 14
Kaninchenfleisch 14
Karpfen 50 Walnüsse 85
Kartoffeln 10 Weintrauben 18
Kirschen, süß 17 Weißbrot 60
Kirschen, sauer 8 Weizenvollkornbrot 65
Knäckebrot 55
Kohlrabi 70 Zitronen 11
Kondensmilch 315 Zucker 1
Kopfsalat 35 Zunge 7
Krabben 90 Zwieback 40
Zwiebeln 30
Lachs 13
Lauch 85
Leber (Rind) 7
Leberwurst 40
Linsen 75

Kontakt

Rheumazentrum-Heidelberg
Medizinische Klinik (Krehl-Klinik)
Prof. Dr. med. H. M. Lorenz

Im Neuenheimer Feld 410
69120 Heidelberg

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